Kardio-CT – Darstellung der Herzkranzgefäße

Wann ist eine CT-Untersuchung des Herzens sinnvoll?

Ausschluss einer relevanten koronaren Herzerkrankung

Die Sensitivität der Untersuchung liegt bei 95 bis 99%. Besonders Patienten mittleren Alters (über 50 Jahre) mit Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Nikotinabus, einer positiven Familienanamnese für Herz-oder Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, Gicht), atypischen Brustschmerz oder Luftnot und/oder einem positiven Belastungs-EKG und somit einer niedrigen bis mittleren Vortestwahrscheinlichkeit von 15% bis 50% (Leitlinie ESC 2019) für das Vorliegen einer relevanten koronaren Herzerkrankung profitieren von einer CT-Koronarangiografie. 


Die invasive Koronarangiographie (Herzkatheter) wird nur noch bei Patienten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für eine KHK mit schweren Symptomen empfohlen.

Kardio-CT Plaquanlyse

Das Kardio-CT ist die einzige Bildgebung, die eine genaue Plaqueanalyse ermöglich.
Auf diese Weise kann man das Herzinfarkt-Risiko abschätzen und entscheiden, ob eine medikamentöse Therapie mit Cholesterin-Senkern nötig ist.

A: Unauffällige RCA in MIP-Technik
B: Verkalkte und weiche Plaques in der rechten Koronararterie

Darstellung von Herzbypässen

Die Multislice-Computertomografie mit 128 Schichten / 64 Zeilen ist infolge der kurzen Untersuchungszeit hervorragend geeignet, venöse oder auch arterielle Bypässe des Herzens mit hoher Zuverlässigkeit darzustellen. Auch längere Bypass-Verläufe und komplizierte Abgänge sind problemlos abzubilden.

Bypass Langstreckiger Verlauf

Langstreckiger Verlauf eines Bypasses (VR)

Darstellung von Koronarstents

Zahlreiche Patienten werden im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung mit Koronarstents versorgt. Bei einem Teil der Patienten kommt es im Anschluss zu Verengungen (Stenosen) im Stentverlauf. In Abhängigkeit der verwendeten Stentgröße sind auch diese Verengungen innerhalb des Stents sicher nachweisbar.

Koronarbaum Kardio-CT

Koronarbaum des Herzens (VR)

Hauptstamm Kardio-CT

Hauptstamm mit RIVA und RCX

Kardio-CT unauffälliger Stent

RIVA mit durchgängigem unauffälligem Stent

VRVolume rendering
RIVARamus interventricularis anterior
RCXRamus circumflexus
RCARechte Koronararterie
MIPMaximum Intensity Projektion

Kalkbestimmung der Herzkranzgefäße

(Calcium Scoring)

Kalkeinlagerungen in Gefäßen entstehen im Rahmen einer Arteriosklerose. Die Menge Koronarkalk korreliert direkt mit dem Ausmaß der koronaren Atherosklerose und damit der Wahrscheinlichkeit von gefährlichen Engstellen. Der Agatston Score liefert eine unabhängige Risikoabschätzung für das Auftreten kardiovasculärer Ereignisse. Eine Kontrastmittelgabe ist für diese Untersuchung nicht notwendig. Die Untersuchung ist in wenigen Sekunden in Atemanhaltetechnik durchführbar.

CT-Angiografie der Koronararterien

Durch die intravenöse Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels und der EKG-getriggerten Aufnahmetechnik in Atemstillstand werden in einem Untersuchungsgang sämtliche Herzkranzgefäße und evtl. vorhandene Bypässe dargestellt. So lassen sich sichere Aussagen zum Zustand der Gefäße und evtl. Engstellen machen.

Was ist zu beachten?

Es sollten ein aktueller Nierenwert (Kreatinin) und ein aktueller TSH-Wert vorliegen. Ferner sind alle Kontraindikationen gegen die Gabe eines intravenösen Betablockers sowie gegen ein jodhaltiges Kontrastmittel zu beachten.

Kostenübernahme

Die Leistung steht Patienten der privaten Krankenversichungen und Selbstzahlern zur Verfügung.

Kardio-CT-Untersuchungen erfolgen an unseren Standorten in der Friedrichstraße in Wiesbaden und in Mainz.

Ansprechpartner:
Dr. Ahlers
Dr. Bitschnau