Radiosynoviorthese (RSO)
Die Radiosynoviorthese ist eine erfolgreiche und etablierte Therapieoption bei rheumatischen Gelenkerkrankungen und entzündlicher Arthrose. Es handelt sich dabei um eine lokale Strahlentherapie der entzündeten Gelenkschleimhaut. Das Gelenk wird unter Röntgenkontrolle mit einer dünnen Nadel punktiert und anschließend eine radioaktive Substanz in das Gelenk gegeben.
Der Betastrahler verteilt sich im Gelenk und wird von entzündlich veränderten Schleimhautzellen aufgenommen. Infolge der Strahlenwirkung werden die Entzündungszellen zerstört, die Entzündung klingt ab. Die Substanz entfaltet ihre Wirkung am Entzündungsort, aufgrund der nur geringen Reichweite der Strahlung werden wichtige Strukturen im und in Umgebung des Gelenkes nicht geschädigt.
Indikationen zur Radiosynoviorthese sind:
- Rheumatoide Arthritis
- Weiter aktive Gelenke trotz Basistherapie
- Unverträglich der medik. Therapie
- Andere Arthritisformen mit chronischer Synovialitis über sechs Monate Dauer
- Entzündlich aktivierte Arthrose
- Chronisch wiederkehrende Gelenkergüsse bei Arthrosen
- Wiederkehrende Gelenkergüssergüsse bei Zustand nach Knie-Endoprothesen
Eine Beurteilung des Therapieerfolges bezüglich einer Besserung der Schmerzen, eines Rückganges der Schwellung und Verbesserung der Beweglichkeit kann abschließend insbesondere bei den kleinen Finger- und Zehengelenken nach ca. drei Monaten erfolgen. Bei nicht ausreichendem Therapieerfolg ist eine Wiederholung der Therapie nach etwa drei Monaten (Kniegelenk) bzw. sechs Monaten (alle anderen Gelenke) möglich.
Die Erfolgsraten liegen bei den primär entzündlichen Gelenkerkrankungen bei 80-90 % und bei den aktivierten Arthrosen bei 50-60 % in Abhängigkeit von der Gelenklokalisation. Im Vergleich zur intraartikulären Cortisoninjektion sind die Effekte der RSO teils über Jahre anhaltend.
Vor der Durchführung der RSO muß der Nachweis einer relevanten Synovitis geführt werden. Dies gelingt am besten durch die 3-Phasen-Szintigrafie. Zusätzlich sollte ein aktuelles Röntgenbild vorliegen. Die Therapie selbst wird i.d.R. ambulant durchgeführt, bestimmte Umstände in der häuslichen Versorgung können jedoch auch eine stationäre Durchführung notwendig machen. Von besonderer Bedeutung ist die anschließende Immobilisierung und vollständige Entlastung der betreffenden Gelenke für 48 Stunden.
Die Radiosynoviorthese ist
- effektiv, sicher, ambulant durchführbar
- (weitgehend) nebenwirkungsfrei
- einsetzbar bei entzündlich rheumatischen und degenerativen Gelenkerkrankungen
- einsetzbar auch bei nicht-operablen Patienten