Brustkrebsvorsorge
von Florian Neuhäuser (Kommentare: 1) Individuelle Vorsorge trotz Mammographiescreening sinnvoll

In Deutschland wurde 2006 ein flächendeckendes Brustscreening zur Senkung der Sterblichkeit an Brustkrebs eingeführt, der nach wie vor häufigstens Krebserkrankung bei Frauen. Das bundesweite Screeningprogramm, zu dem alle Frauen zwischen 50 und 70 Jahren eingelanden werden, ist erfolgreich und bedient sich mit der Mammographie einer Methode, die seit langem in der diagnostischen Radiologie etabliert ist und die Basis für weiterführende diagnostische Verfahren ist. Zudem ist die Mammographie die einzige Methode, die zuverlässig verdächtigen Mikrokalk detektiert- ein Früherkennungsmerkmal für Brustkrebs.
Nun ist die Mammographie zwar ein gut reproduzierbares, bewährtes Verfahren, dennoch kann es in Abhängigkeit vom Alter der Patientin und dem individuellen Risiko sinnvoll sein, weitere Verfahren - einzeln oder in Kombination - einzusetzen. Frauen jeder Altersgruppe - auch solche, die deutlich jünger als 50 oder älter als 70 Jahre sind - haben bereits eigene Erfahrungen mit diesem Thema gemacht - direkt als Patientin oder indirekt, weil eine Freundin oder Bekannte sich einer Gewebsentnahme oder Therapie unterziehen musste.
Eine der Gründe, weshalb Frauen unter 50 nicht zum Mammographiescreening eingeladen werden, ist der, dass die Mammographie bei jüngeren Frauen - statistisch gesehen - nicht so aussagekräftig ist wie bei den älteren. Vor der Menopause ist die Brust häufig noch sehr "röntgendicht" - d.h. fast "weiß" im Röntgenbild - so dass die Detailerkennbarkeit reduziert ist. Außerdem absorbiert solch eine röntgendichte Brust mehr Röntgenstrahlung, d.h. die Strahlenbelastung ist höher.
Früherkennung ja - aber wie?
Die Selbstuntersuchung der Brust ist sinnvoll, reicht aber als alleinige Vorsorgeuntersuchung sicher nicht aus. Bei der klinischen Untersuchung - egal ob durch die Frau selbst oder den Arzt - wird ein Tumor meist erst getastet, wenn er schon relativ groß ist. Wesentlich früher erkennt die Ultraschalluntersuchung der Brust verdächtige Herde (zu 75-83%). Vorteile der Sonographie sind die gute Verfügbarkeit in den meisten Frauenarztpraxen und radiologischen Praxen, nachteilig ist die Abhängigkeit von einem hochauflösenden Ultraschallgerät und insbesondere von der Erfahrung des Untersuchers. Bei radiomed sind die Untersucher speziell ausgebildet und die Geräte auf dem neuesten Stand der Technik.
Sicherheit durch neue Technik
Bei radiomed werden für die Mammographie digitale Röntgensysteme eingesetzt. Die digitale Technik benötigt eine geringe Strahlendosis. Dann werden die Bilder an hochauflösenden Spezialmonitoren beurteilt. Hierbei kann man einzelne Bildareale vergrößern, den Bildkontrast ändern und so auch in röntgendichtem Gewebe verdächtige Strukturen besser erkennen. Dadurch kann in vielen Fällen auf Zusatzaufnahmen verzichtet und so die Strahlenbelastung weiter reduziert werden.
Vier Augen sehen mehr als zwei
Die Richtlinien der European Society of Mastology (EUSOMA) schreiben eine Doppelbefundung der Mammographie vor, wodurch die Erkennungsrate um ca. 15% gesteigert werden kann. Diese Doppelbefundung erfolgt bei radiomed zeitversetzt und unabhängig durch eine zweite Fachärztin/arzt. Die Beurteilungen werden abgeglichen, bei Diskrepanzen diskutiert und dann die Vorgehensweise festgelegt.
Im Zweifelsfall MRT
Bei erhöhtem Brustkrebsrisiko, bei unklaren Befunden in der Vordiagnostik, bei jüngeren Frauen mit röntgendichter Brust oder bei Frauen, die Brustimplantate tragen, ist die Kernspintomographie der Brust (Mamma - MRT) eine hochempfindliche und völlig strahlungsfreie Methode in der Früherkennung. Für dieses Verfahren ist lediglich eine Kontrastmittelinjektion in eine Armvene erforderlich, während die Patientin entspannt in Bauchlage im MR - Tomographen liegt. Anschließend wird computergestützt die Form, Anordnung, Begrenzung von Herdbefunden und ihr Kontrastmittelaufnahmeverhalten beurteilt.
Präoperative Mamma MRT
Die Mamma MRT wird zunehmend in der routinemäßigen Abklärung vor einer Brustkrebsoperation durchgeführt. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Mamma MRT in 15% der Fälle eine Änderung der geplanten Operation erforderlich macht. Der häufigste Grund hierfür ist, dass bei der Mamma - MRT weitere - meist kleinere Tumore - in der gleichen Brust, seltener auf der Gegenseite gefunden werden.
Biopsieverfahren
Egal, ob ein verdächtiges Areal im Ultraschall, bei der Mammographie oder in der Mamma - MRT entdeckt wurde, kann bei radiomed (Standort Asklepios-Paulinenklinik) mit minimalinvasivn Methoden ambulant eine Gewebeprobe entnommen werden.
radiomed betreibt neben em Diagnostischen Brustzentrum an der Asklepios-Paulinenklinik auch Mammodiagnostik am Standort Friedrichstraße 12 in 65185 Wiesbaden und in Mainz-Kastel.
Wir beraten Sie gern.
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Kommentar vonMelanie Reichelt
Ich bin 39 Jahre und würde gerne ein brustultraschall oder eine mammographie machen lassen , weil ich meine etwas gefühlt zu haben und meine Mutter ist mit 40 an Brustkrebs gestorben .
Meine Frage wie kann ich solch eine u Untersuchung bekommen , benötige ich eine überweißung oder muss ich einfach ein Termin machen und kommen da kosten auf mich zu?
Wäre für eine Rückmeldung dankbar.
LG Melanie Reichelt